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[Review] Visage

Wie viele andere Fans der Silent Hill-Reihe, fielen auch die Leute von SadSquare Studio aus allen Wolken, als die Neuauflage Silent Hills, welches durch den Playable Teaser P.T. im Sommer 2014 angekündigt wurde, wegen eines Disputs zwischen Konami und Hideo Kojima, schlussendlich gecancelt wurde. SadSquare Studio existierte zu der Zeit noch gar nicht und wurde alleine aus dem Grund, dieses fantastische, aber doch niemals erschienene Silent Hills spielen zu wollen, aus der Taufe gehoben. Rechtzeitig zu Halloween 2020 wurde dann – nach langer Early Access-Phase – Visage für PC, PS4 und Xbox One veröffentlicht. Lest in unserem Test, ob das Grusel-Spektakel seinem Vorbild gerecht wird.

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Los geht es direkt mit sehr verstörenden Bildern: Ein Revolver, Patronen, ein Mann, eine Frau, zwei Kinder, vier Tote…
Kurz darauf erwacht man auch schon P.T.-typisch am Boden liegend in einem kleinen Raum mit nur einer Tür. Geht man hindurch, betritt man ein Wohnhaus, welches es fortan zu erkunden gilt. Schon von Beginn an schafft es Visage, den Spieler ständig nervös zu machen. Ein laut klingelndes Telefon hier, platzende Glühlampen da, von alleine zuschlagende Türen dort – der Puls bewegt sich ständig auf einem hohen Niveau und das alleine schon durch die Geräuschkulisse.

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Es gilt nun also das Haus zu erkunden, um zu erfahren, wo und wer man ist und was in diesen vier Mauern geschah. Dabei gibt es sehr viel Erkundungsarbeit zu leisten und Visage nimmt einen hier keineswegs an der Hand und schüttet den Spieler mit Hinweisen zu – aber genau das machte auch schon den kranken Charme von P.T. aus. Die Umgebung ist unglaublich interaktiv. Nahezu jede Schublade im Haus kann geöffnet, jede herumliegende Bierdose inspiziert werden. Sammelgegenstände wie Video- oder Audio-Kassetten offenbaren nach und nach Teile der Story.

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Im ganzen Haus verteilte Feuerzeuge geben einem etwas Sicherheit in der Dunkelheit und das ist auch wichtig. Hält man sich nämlich zu lange in dunklen Bereichen des Anwesens auf, wird man psychisch labil, was durch eine Bildschirm-Anzeige veranschaulicht wird. Dagegen helfen dann wiederum Tabletten, die ebenfalls an einigen Orten zu finden sind.

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Mit diesem ständigen unwohlen Gefühl im Bauch streift man also durch das Haus, auf der Suche nach dem nächsten Trigger oder einem der vier Gegenstände, die die einzelnen Kapitel der ehemaligen Bewohner dieses Haus starten. In diesen Kapiteln wird das Haus auch mal verlassen und man findet sich in einem Baumhaus oder einem großen Krankenhaus wieder.

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In Visage wird keineswegs inflationär Gebrauch von Jumpscares gemacht. Es gibt sie, ja, aber der Horror findet viel subtiler statt. Es ist sehr schwer zu beschreiben, aber wer P.T. kennt, weiß, was damit gemeint ist. Kleinere, nicht zu schwere Rätsel und Kämpfe runden das Gesamtpaket ab.

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Aus technischer Sicht kann sich Visage für eine Indie-Erstlings-Werk durchaus sehen lassen. Das „Look And Feel“ des Vorbilds wurde hervorragend übernommen. Da kann man über vereinzelte Popups von Gegenständen in der Ferne getrost hinweg sehen. Als einziger großer Kritikpunkt sei hier das Inventarmanagement erwähnt. Es ist unglaublich umständlich, ein Feuerzeug oder sonstige Gegenstände aus dem Inventar zu nehmen oder von der linken in die rechte Hand zu übergeben. Das ist besonders ärgerlich, wenn man während der Fummelei im Inventar von einem Geist erwischt wird. Die automatischen Speicherpunkte sind jedoch meist fair gesetzt und es kann meistens auch manuell gespeichert werden.

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Fazit:

Visage ist für mich der wahr gewordene, feuchte Traum vom leider nicht erschienenen Silent Hills.

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