Das Ende der Welt ist ein beliebtes Szenario in der Spieleindustrie. Bei dieser Thematik kann ziemlich viel interpretiert werden und eine interessante Story erschaffen werden. So wurde auch beim neuen Titel void tRrLM(); Void Terrarium von NIS America genau diese Zauberformel angewendet. Eine zerstörte Welt, sammelbare Gegenstände und ein immer wiederkehrender Kampf gegen Hunger und Einsamkeit. Heraus kam void tRrLM(); Void Terrarium ein roguelike Titel mit nicht mehr als drei Verbündeten Charakteren. Wie sich das Konzept geschlagen hat, klären wir im Test.
Pilzsporen gegen die Menschheit
Die Welt so wie wir sie kennen existiert seit Jahren nicht mehr. Die Menschen leben unter der Erde in langen Tunnelsystem, abgeschottet von der Erdoberfläche. Doch das war nicht immer so. Vor etlichen Jahren genossen die Menschen ein reiches und friedliches Leben auf der Erdoberfläche, bis zu jenem Tag als die Pilze kamen. Diese breiteten sich in enormer Geschwindigkeit über den Erdball aus. Kam ein Mensch mit den Sporen in Kontakt, wuchsen ihnen Pilze aus den Körper und sie verloren den Verstand. Nichts half um dieser Plage Herr zu werden. Deswegen überlegten sich Politiker und Ingenieure einen Notfall Plan. Der Plan war es, lange Untergrundsysteme zu bauen und die verbleibende Menschheit dort in Sicherheit zu bringen. Um dieses Vorhaben realisieren zu können, wurde eine AI entwickelt, die das Tunnelsystem graben und bauen sollte.
Schlussendlich konnte der unterirdische Bereich fertiggestellt werden und die Bewohner einziehen. Jahrzehnte konnten die Menschen dort leben, bis zu jenem Tag als die Tunnel einbrachen und alles unter sich begruben. Die komplette Erdbevölkerung war mit einem Wimpernschlag ausgelöscht. Durch dieses Ereignis konnte sich die Fauna unter der Erde erholen und wuchs wieder heran. So auch eine kleine Maus. Diese machte sich wie jeden Tag auf den Weg das Erdreich zu erkunden und sah einen kleinen Roboter. Getrieben von der Neugier bestieg sie jenen und bewegte sich fortan mit diesen. Da sie nun noch weiter das Tunnelsystem erforschen konnte, fand sie an einer unscheinbaren Stelle ein kleines Mädchen, eingesperrt in einer Flasche. Dieses war aber zu geschwächt zum Reden. Noch bevor sich die kleine Maus umsehen konnte, hörte sie eine weitere Stimme, eine mechanische. In unmittelbarer Nähe befand sich ein Computer, genau dieser der Verantwortlich für den Tunnelbau war. Die AI war bestürzt über den Einbruch der Kolonie und machte es sich nun zur Aufgabe dem kleinen Mädchen zu helfen, doch alleine konnte sie es nicht bewerkstelligen. So schließen sich die Maus und der Computer zusammen um das Mädchen zu retten und eine glorreiche Zukunft zu ermöglichen.
Babysitter willkommen
In Void Terrarium ist es also eure Aufgabe das kleine Mädchen (Toriko) bei bester Laune zu halten. Diese Aufgabe ist neben den Roguelike Elementen eine wesentliche Herausforderung. Schon zum Beginn des Spieles, stellt euch der AI den „Pet Nanny“ zur Verfügung. Dies ist eine kleine Anzeige im linken unteren Bildschirmbereich. Sie gibt euch Aufschluss darüber wie es Toriko momentan geht und was sie gerne hätte. Die Herzen im oberen Bereich symbolisieren die Hungeranzeige. So ist es immens wichtig, dem kleinen Mädchen immer wieder Nahrung zu bringen. Sollte die Anzeige zu weit nach unten rasseln und die Herzen komplett weg sein, stirbt sie und das bedeutet auch für euch das Game Over.
Auch kann Toriko krank werden. Entweder durch zu wenig essen oder durch ihre Körperausscheidungen. Ja, richtig gelesen! Da es kein Klo in ihrer Nähe gibt, seid ihr dafür verantwortlich, Torikos Behausung sauber zu halten. Dieser Aspekt stellt sich sehr schnell als nervend heraus, glücklicherweise gibt es im Spielverlauf die Möglichkeit eine Fernsäuberung durchzuführen.
Ab in den Dungeon
Um das kleine Mädchen glücklich und satt zu machen, muss der Mausroboter die Tunnelsysteme erforschen und alle Materialien mitnehmen das er findet. So kann man auf einer Übersichtskarte, frei zwischen den einzelnen Levels wählen. Vor der Auswahl sieht man noch welche Items und Besonderheiten auf einen wartet. So lassen sich die Expeditionen optimal im Vornherein planen.
Startet man eine Erforschung, wird man in ein zufällig generiertes Labyrinth geworfen. Bewegt man nun den Mausroboter voran, bewegen sich die Gegner auch einen Schritt weiter. Bleibt man hingegen still, können einem die Gegner auch nichts antun.
Auf die Batterieleistung kommt es an
Jede Aktion in Void Terrarium kostet euch Batterieleistung. Je weiter man in dem nie enden wollenden Dungeon kommt, desto besser muss man mit den Ressourcen haushalten. So findet ihr auf der Reise neben Materialien auch unterschiedliche Batterien, Waffen, Ausrüstungen und Heliungsgegenstände. Besonders im späteren Spielverlauf, freut man sich wenn man Waffen wie Granaten findet. Diese können gegen die umherstreifenden Feinde enorm viel Schaden anrichten.
Hat man eine gewisse Anzahl an Gegner besiegt, steigt der Roboter im Level auf. Bei jedem Aufstieg kann man sich eine neue Fähigkeit bzw. besondere Statusverbesserungen aussuchen. Diese sind ganz nach roguelike Manier nicht permanent, sondern nur für die aktuelle Expedition verwendbar.
Hat man das Ende eines Labyrinths erreicht, nimmt man alle gesammelten Gegenstände mit in den Endbildschirm. Alle Items kann man nämlich nicht mit in die Heimatbasis nehmen. So werden Waffen und Ausrüstungen in ihre Grundbestandteile aufgelöst. Diese wiederum werden für den Ausbau der Heimatbasis benötigt. Solltet ihr es nicht schaffen das Ende der Expedition zu erreichen und das zeitliche segnen, ist das auch kein Beinbruch. Abschläge oder ein permanenter Malus resultieren daraus nicht. Es werden trotzdem alle Items verwertet und in die Basis zurückgebracht.
Forschen, forschen und noch einmal forschen
Ist man schlussendlich in der Basis angekommen, kann man mit der Hilfe von AI die erworbenen Ressourcen für die Weiterentwicklung des Terrariums verwenden. So kann man neben dekorativen Gegenstände wie Kissen und Pflanzen auch storybedingte Accessoires wie das Pet Nanny herstellen. Die Dekoartikel können nach der Herstellung im Terrarium frei platziert werden, dadurch ist der individuelle Touch komplett gegeben.
Jedes erforschte Item hat auch den Effekt, dass es permanente Verbesserungen für den Roboter gibt. So kann das Inventar vergrößert werden oder die Angriffskraft gesteigert werden. Alle Verbesserungen fühlen sich sinnvoll an und erweitern das Spielerlebnis.
Fazit
void tRrLM(); Void Terrarium ist ein roguelike Titel wie es schon ziemlich viele gibt. Doch es gibt Besonderheiten die mich dazu bewegt haben, das Spiel länger zu spielen als ich zuerst dachte. Auf der einen Seite hat man eine wunderbar mysteriöse Beziehung zwischen dem Roboter und Toriko. Das Mädchen wirkt klein und zerbrechlich und der Roboter hat die selben Eigenschaften. Doch im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass der Roboter mehr ist als kein und zerbrechlich, er ist stark und mutig! Genau diese Entwicklung ist gut gelungen und NIS America hat die Gefühle und das Setting optimal genutzt.
Auf der anderen Seite hat man ein roguelike Spielerlebnis was nicht bestrafend ist, sondern ermutigend wirkt. Es ist klar, dass bei dem Genre ein wiederholendes Spielgeschehen vorherrscht. Nur bei Void Terrarium ist der Vorteil, dass man alle Gegenstände behält und keine negativen Einflüsse aus dem Ableben resultiert.
Was meiner Meinung nach der größte Minuspunkt an dem Titel ist, ist die Tatsache, dass die Grafik durchwegs veraltet wirkt. Besonders fällt dies in den Dungeons auf. Auch ist das ständige Aufpassen auf Toriko anfangs noch in Ordnung, entwickelt es sich im Laufe des Spieles als enorm nervend.
Void Terrarium ist ein gut gelungener Rogueliketitel mit Höhen und Tiefen. Wer sich auf eine mysteriöse Geschichte rund um Toriko, einer Robotermaus und einem Computer einlässt, wird definitiv seine Freude haben.