Mit dem Audeze Penrose liefert der Nobelhersteller aus Kalifornien, nach dem Mobius, ein weiteres kabelloses Gaming-Headset. Ebenfalls mit den viel gelobten planaren magnetischen Treibern ausgestattet, will man diesmal das optimale Headset für die aktuellen Konsolen stellen. Sowohl das Penrose für die PlayStation, als auch das Penrose X für die Xbox, sind jeweils auch mit dem PC kompatibel.
Lieferumfang:
- 1x Audeze Penrose | X
- Abnehmbares Mikrofon
- 2,4-GHz Dongle (USB Typ A)
- USB-C- zu USB-A-Kabel
- 3,5 mm Klinkenkabel
- 1x Bedienungsanleitung
Für die Konsolen komfortabel ist hier der 2,4 GHz Wi-Fi Dongle mit dem eine Verbindung zur entsprechenden Konsole schnell und einfach aufgebaut werden kann. Daneben steht aber auch eine Verbindung über Bluetooth 5.0 (SBS, AAC) zur Verfügung. Eine durchaus erwähnenswerte Eigenschaft ist auch, dass über beide Verbindungen, also aus zwei unterschiedlichen Quellen, parallel Signale wiedergegeben werden können. Also beispielsweise den Spiele-Sound wiedergeben und dabei zu telefonieren oder auch Musik zu hören. Es ist aber auch problemlos, möglich das Headset mit dem 3.5 mm-Klinkenkabel zu verwenden.
Technische Daten:
- Treiber: 100 mm planar magnetisch
- Frequenzbereich: 10 bis 50.000 Hz
- Maximaler Schalldruck: >120 dB
- Kabellose Verbindung: 2,4 GHz Wi-Fi (16 Bit/48 kHz), Bluetooth 5.0 (SBS, AAC)
- Ohrmuscheln: Kunststoff und Memory-Schaum
- Mikrofon: Ja, abnehmbar
- Akkulaufzeit: 15 Stunden, Ladezeit 3 Stunden, Kabelverbindung möglich (Hören während des Ladens ist ebenfalls möglich).
Das Audeze Penrose ist schon eine Zeit lang erhältlich und konnte sich einen guten Ruf erarbeiten. Trotzdem wollte ich es bei diesem Test ganz genau wissen und haben den Probanden mehrere Wochen intensiv getestet und parallel auch mit einigen anderen Headsets verglichen, die in vergangenen Tests überzeugt haben. An der Xbox habe ich das Steelseries Arctis 9X verwendet, welches einfach ein richtig gutes Xbox-Headset ist und an der PlayStation das Logitech G Pro X, das mich persönlich auch absolut überzeugt hat und immer wieder verwendet wird. Dazu kam auf beiden Plattformen ein Astro A50 zum Einsatz, dass einfach eine sehr große Fanbase hat (natürlich auch nicht zu Unrecht). Auch konnte ich es mir nicht nehmen lassen den direkten Vergleich mit dem Audeze Mobius anzustellen, dass ich seit langer Zeit am PC sehr gerne verwende. Abschließend habe ich noch eine kabelgebundene Lösung in Form eines beyerdynamic MMX 300, das in Kombination mit einer Sound BlasterX G6 verwendet wird. Eine sehr starke Kombination, die extrem abliefert und auch gut plattformübergreifend verwendet werden kann.
Nun habe ich hier eine ganze Batterie an wirklich guten Soundoptionen aufgezählt und könnte jetzt stundenlang ins kleinste Detail herum sinnieren, doch im Grunde ist es recht einfach auszudrücken und schnell klar – das Audeze Penrose ist der Hammer! Glasklarer Sound und enorme Detailtiefe, man bekommt von Anfang an das Gefühl sich auf Referenz-Niveau zu bewegen. Klar, jeder hört anders und jeder hat auch andere Anforderungen an „seinen“ Sound. Aber es ist einfach Fakt und äußerst faszinierend das man im direkten Vergleich mit den oben genannten kabellosen Vertretern, selbst bei bekannten Scores noch bisher nicht wahrgenommene Feinheiten entdecken kann, die bei vielen anderen einfach verloren gehen. Dazu kommt das sich die planaren magnetischen Treiber (auch Magnetostaten genannt) auch in Sachen Räumlichkeit absolut nicht lumpen lassen. Hier kann es eigentlich nur vom Mobius übertrumpft werden, was andere Konsole aber nicht klappt, da es nur per Kabel oder mit Adapter eingeschränkt kabellos verbunden werden kann. Was zur Folge hat das man auf den 3D-Sound und das Headtracking verzichten muss. Hier trumpft dann der Dongle groß auf, mit dem die Verbindung ein Klacks ist. Beim Audeze Penrose X loht sich an der Xbox definitiv auch Dolby Atmos for Headphones.
An dieser Stelle findet die Lobeshymne auf den Klang aber noch kein Ende, denn auch beim Thema Gegnerortung lässt das Penrose nichts anbrennen und sorgt für eine überragende Lokalisierung der Feinde. Das dürfte auch jeden Multiplayer-Krieger für anstehende Call of Duty-, oder Battlefield-Gefechte wappnen. Das eigentlich Besondere ist jedoch, das Audeze es mit dem Penrose auch noch schafft eine wirklich hervorragende Performance bei der Wiedergabe von Musik zu erreichen. Auch hier habe ich schon bei anderen Headsets ein wirklich adäquates Ergebnis erlebt, aber letztendlich merkt man an dieser Stelle dann, das Audeze es auf audiophile Gamer abgesehen hat und diese auch zufriedenstellen kann.
Die „Audeze HQ App“ für Windows, Mac und Android gestaltet sich sehr übersichtlich und ist gut zu bedienen. Hier kann man über den Equalizer den Sound nach belieben anpassen, allerdings muss man sich mit dem Wachhund namens „Automatic Gain Compensation“ arrangieren. Dieser sorgt dafür das bei der Anpassung eines Frequenzbereiches, die anderen angeglichen werden, damit es nicht zu unschönen Verzerrungen kommt. Es können dann eigene Presets erstellt und abgespeichert werden. Für alle die sich nicht so eingehend mit dem Equalizer befassen wollen, stehen bei Audeze drei Preset-Sets zum Download bereit. Im „Mobius Pack“ befinden sich drei Gaming-Presets des Mobius Headsets (zum Test), das „Power Up Your Music“ kommt mit fünf Presets für verschiedene Musikgenres und das „Penrose Gaming Pack 1“ beinhaltet einige Voreinstellungen für explizit aufgeführte Spiele, darunter Call of Duty Warzone oder Rocket League.
So nun habe ich in aller Form dem überragenden Sound gehuldigt und muss leider ein kleines Manko dieses tollen Headsets ansprechen, denn das (abnehmbare) Mikrofon ist nicht derart zu werten. Es reicht für soliden Party-Chat, man wird ausreichend gut verstanden. Doch den hohen, vom Hersteller angepriesenen Standard, erfüllt es nicht in allen Belangen.
Kommen wir nun, ausnahmsweise etwas später, zu den offensichtlicheren Eigenschaften dieses Headsets. Das optisch durchaus ansprechende Headset ist entweder mit blauen (PlayStation) oder neongelben (Xbox) Akzenten versehen. Die gesamte Verarbeitung gefällt mir, wie bereits beim Mobius sehr gut. Grundsätzlich ähneln sich beide Modelle auch sehr stark. Kopfbügel und Ohrpolster aus Kunstleder mit Memory-Schaumstoff. Vom Tragekomfort her ist das Audeze Penrose nicht in der Ligaspitze, geht aber in Ordnung.
Alle notwendigen Knöpfe und Anschlüsse stehen am linken Hörer zur Verfügung. Bewegt man den Finger von vorne nach hinten, ertastet man zuerst den Multifunktionsknopf. Mit diesem kann zwischen den Verbindungsarten Wireless-, Bluetooth- und AUX) hin- und hergewechselt werden. Als Nächstes findet man dann den Anschluss für das Mikrofon, gefolgt von der USB-C-Buchse und dem Klinkenstecker. Danach folgen zwei Endlosdrehregler, jeweils für die Mikrofonlautstärke und für die Lautstärke des Kopfhörers. Den Power-Button des Headsets findet man an der Seite des Hörers (im unteren Bereich), im oberen Bereich befindet sich ein Stummschalter für das Mikrofon. Ein paar der Knöpfe sind mehrfach belegt, allerdings mit Funktionen, die man wohl nicht so häufig benötigt, da ist ein kurzer Blick ins Handbuch sinnvoll. Für den normalen Gebrauch hat man aber recht schnell die Bedienung verinnerlicht und kann das Penrose auch gut am Kopf tragend bedienen.
Fazit
Nachdem mich das Mobius so richtig geflasht hatte, war ich sehr auf das Audeze Penrose für die Konsolen gespannt. Nach dem Auspacken und der reellen Erstsichtung, gefiel mir das Headset wirklich gut. Nachdem ich dann den USB-Dongle in die PlayStation 5 steckte und die ersten Games ausprobierte, war ich wirklich begeistert, was mir das Audeze Penrose klanglich in die Ohren spielte. Ebenso gefiel mir die Gegenprobe an der Xbox Series X mit dem Audeze Penrose X. Was den Sound angeht, spielt dieses Headset ganz oben mit und es gibt wenig Mitspieler auf diesem Level. Der eine oder andere wird aber leider eventuell mit dem Gesamtpaket nicht vollends zufrieden sein, denn was Mikrofon, Akkulaufzeit und Komfort angeht, ist es nur solide. Wer darüber hinwegsehen kann, so wie ich, wird viel Freude mit diesem Headset haben und unterm Strich ist es auf jeden Fall sein Geld wert.
[amazon box=“B08D9PBR9X,B08D9M6FZK“/]