Einleitung
Ich habe nun ca. eine Woche das Headset MH752 von Cooler Master benutzt und möchte euch nun meinen Eindruck schildern. Um das Ergebnis schon mal Vorweg zu nehmen, ich persönlich finde es grandios. Allerdings möchte ich im Vorfeld noch auf zwei Dinge hinweisen.
- Klang ist immer eine subjektive Empfindung und kann ohne spezialisierte Gerätschaften nicht objektiv bewertet werden.
- Das Headset hat einen Straßenpreis von 50-85 € (MH751 // MH752)
Zunächst einmal möchte ich erklären, warum ich beim Test des MH752 den Preis vom MH751 erwähne. Die beiden Headsets sind baulich identisch, sie unterscheiden sich lediglich im Lieferumfang. Das MH751 kann ausschließlich über 3,5mm Klinke angeschlossen werden und es liegt keine externe USB-Fernbedienung mit integriertem Soundchip bei. Die Lautstärke kann dennoch über einen kleinen Regler am Klinkenkabel angebrachtem Bedienelement angepasst werden. Des Weiteren ist über den USB-DAC (Digital-Analog-Converter) beim MH752 eine virtuelle 7.1 Emulation möglich. Dies ist beim MH751 ob des Fehlens des Konverters nicht möglich. Kann aber theoretisch nachgerüstet werden, z.B. mit einer externen Soundkarte. Das Klinkenkabel ist in beiden Fällen 1,5m lang, Stoff ummantelt und austauschbar.
Das Mikrofon
Dies sind dann auch schon die Unterschiede zwischen dem MH751 und dem MH752. Gemeinsam sind das abnehmbare Mikrofon, welches sehr robust zu sein scheint und äußerst flexibel. Die Aufnahmequalität ist nach Aussage meiner Teamspeak-Partner etwas dumpf bzw. blechern. Dies könnte an der mangelnden Schaumstoffabdeckung (Popschutz) des abnehmbaren Mikrofons liegen. Oder an meinem Gegenüber, denn im Teamspeak Selbsttest, klang die Aufnahme „normal“.
Nach eigener Aussage bezeichnet Cooler Master das Headset als Premium Headset mit beispiellosem Komfort. Dem kann ich nahezu uneingeschränkt zustimmen. Am Headset selbst stören mich eigentlich nur zwei Sachen, der bereits erwähnte fehlende Popschutz des Mikros und das selbiges nicht drehbar ist. Bei meinen bisherigen Headsets war es immer so, dass man das Mikrofon nach oben wegdrehen konnte, so dass es parallel zum Bügel verlief. Dies hat den Vorteil, dass es bei nicht Benutzung kompakter ist. Des Weiteren wird so Beschädigungen ein Stück weit vorgebeugt.
Die Kopfhörer
Ansonsten ist das MH751/752 sehr gut verarbeitet, es stehen keine Fäden an Nahtstellen über, das Kunstleder wirkt hochwertig. Die schwenkbaren Ohrmuschel sind in schwarz gehalten und fügen sich mit den silbernen Schellen sehr gut ins Design ein. Seitens Cooler Master hat man auf Leuchteffekte und übertriebener Darstellung des Logos verzichtet. Beide Ohrmuscheln ziehrt, das typische Viereck, aber einen Cooler Master Schriftzug sucht man vergebens. Der Kopfbügel ist leicht justierbar, aber dennoch gut gegen verrutschen gesichert. Das Headest selbst ist ein der leichtesten, die ich je getragen habe. Einzig das Kunstleder könnte an heißen Sommertagen eventuell etwas unangenehm werden. Ich kann mir vorstellen, dass wenn einem sowieso schon die Brühe übers Gesicht läuft, es unter dem Headset sehr ungemütlich werden könnte.
Je nachdem für welches Modell man sich entschieden hat, hat man die Möglichkeit es per 3,5mm Klinke und per USB anzuschließen oder ausschließlich per 3,5mm Klinke. Die Fernbedienung bzw. der DAC des MH752 wirkt leider etwas billig bzw. die Geräusche beim betätigen der Knöpfe zur Regulierung der Lautstärke. Der virtuelle 7.1 Modus ist gerade in The Division 2, 7 Days to die, Mass Effect und ähnlichen Spielen bei denen es durchaus darauf ankommt, dass man hört aus welcher Richtung Gefahr droht, sehr von Vorteil. Sorgt aber auch dafür das man z.B. Musik satter und lebendiger empfindet. Wer viele solcher Spiele spielt und keine Soundkarte mit 7.1 Emulation beseitzt, für den lohnen sich die knapp 25€ Aufpreis vermutlich. Ein externe Soundkarte mit 7.1 Emulation wird man günstiger nicht erhalten. Für echte Filmfans, ist das Headset eher nichts, aber echte Cineasten oder Musikliebhaber wildern im Normalfall auch in deutlich höheren Preisregionen und greifen eher zu Marken wie Astro oder Beyerdynamic.
Das Headset hat von Haus aus etwas wenig Bass, wenn man das Headset per USB angeschlossen hat kann man dies allerdings mit der Cooler Master eigenen Software Portal etwas regulieren. Dort gibt es bereits drei vordefinierte Soundprofile „Pop Music“, „Movie“ und „Gaming (Bass+)“. Dies ist bei Anschluss per Klinke so nicht möglich. In den meisten Fällen bietet aber die Software der Soundkarte eine solche Funktion für gewöhnlich an.
Praxistest
Ich habe mit dem Headset die bereits erwähnten Spiele gespielt, sowie ein paar Folgen Brooklyn Nine-Nine und Turn Up Charlie, sowie den Film Draftday geschaut. Klar mit einer vollwertigen Anlage mit AV-Receiver und Stand-Lautpsrechern oder einem „High-End“-Headset können die Kopfhörer nicht mithalten. Das ist bei dem Preis auch vollkommen angemessen. Der Klang ist klar, Explosionen wirken allerdings (ohne Anpassung) etwas fade, aber es kommt dennoch genug Druck rüber um eine Explosion als solche wahrzunehmen. Songs wie Stevie Stones – The Reason wirken auch ohne Anpassung satt und der Bass wird aureichend gewürdigt. Mit leichter Erhöhung der Tiefen wirken die Songs natürlich nochmal Mark erschütternder. Dennoch ist die Klangqualität für das Preisleistungsverhältnis ausgezeichnet um nicht zu sagen exzellent. Der Tragekomfort war auch bei längeren Sessions wie dem Film sehr angenehm, man hat auch mit voranschreitender Dauer nicht das Gefühl Kopfhörer auf dem Kopf sitzen zu haben. Einzig, dass das Mikrofon quasi immer im erweiterten Sichtfeld ist, empfinde ich nach knapp einer Woche immer noch als etwas befremdlich. Ansonsten bin ich mit dem Headset sehr zufrieden. Für ca. 80€ wird man nichts besseres finden.
Fazit
Cooler Master hat mit dem MH751 bzw. MH752 ein sehr leichtes Headset, mit hohem Tragekomfort und hervorragender Verarbeitung, auf den Markt gebracht. Sehr positiv finde ich, dass man das Mikrofon abnehmen und z.B. in die Stifte-Box packen kann, wenn man es längere Zeit nicht benötigt. Auf Dauer kann ich mir allerdings vorstellen, dass ein ständiges ab- und anstecken der Langlebigkeit nicht zuträglich ist. Ebenso, dass man das Kabel austauschen kann empfinde ich als positiv.
Das Headset hat selbstverständlich auch ein paar Schwächen, die Kabellänge ist per USB mit drei Metern und 1,5m Entfernung zur Fernbedienung leider deutlich zu lang. Ich hätte mir gewünscht, dass man den Vorteil, des abnehmbaren Kabels besser genutzt hätte und zwei Kabel begelegt hätte. 1,5m für die Nutzung ohne USB-Teil und 0,25m oder 0,5m für die Nutzung mit dem USB-Anteil. Des Weiteren hätte ich einen Schaumstoffschutz für das Mikrofon gut gefunden.
Der virtuelle 7.1 Modus sorgt für lebendigere Atmossphäre und vereinfacht die Ortung von Feinden. Die Anpassungsmöglichkeiten des Mikrofons sind sehr gut. Der „Arm“ ist äußerst flexibel und lässt sich wirklich gut einstellen, wenn auch ich einen zusätzlichen beweglichen Teil noch besser gefunden hätte.
Wie ihr merkt, habe ich echt nur Krümmel gefunden und selbst über die kann man sich wenig bis kaum aufregen. Klar das Headset hat Schwächen, aber die Stärken überwiegen diese Unzulänglichkeiten meiner Meinung nach bei Weitem.
Ich für meinen Teil, werde mir jetzt noch ein bißchen die basslastige Musik von Stevie Stone und der gesamten Strange Music Crew in den Kopf hämmern lassen.