Nachdem mein Test zum Creative Sound Blaster X3 eher enttäuschend ausgegangen ist, hatte ich für den Creative Sound BlasterX G6 mehr Hoffnung. Mit dem letzten Update wurde ein Chat Mix für direkt angeschlossene Konsolen integriert, was die externe Soundkarte nochmal deutlich interessanter macht. Ein Unboxing sowie einen ersten Blick auf die Verarbeitungsqualität bekommt in unserem Unboxing auf YouTube:
Fantastische Haptik
Der G6 fühlt sich gut an und ist entsprechend top verarbeitet. Vor allem das an der Front sitzende Rädchen für die Lautstärkeregelung fühlt sich extrem angenehm an. Die Goldkontakte sowie goldene Beschriftung auf dem grauen Hintergrund sorgen für ein noch besseres Gefühl. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und alle Schnittstellen sitzen ordentlich mittig.
Genau wie sein Vorgänger G5 unterstützt der G6 bis zu 600Ω Kopfhörer, allerdings bei einer 1Ω Ausgangsimpedanz.
Alte Software?
Die aktuelle Version des Sound Blaster Connect ist aus März 2019, die Firmware allerdings aus Mai 2020. Ich war zunächst etwas irritiert, dass man weit über ein Jahr keine Fixes oder Verbesserungen in seiner Software veröffentlich hat, aber konnte, entgegen der Software des X3, keine offensichtlichen Fehler feststellen. Es hat einfach jedes Feature funktioniert.
Scout Mode, Voice Morph, Equalizer… Alles funktioniert einfach. Warum ich darauf herumreite? Das liegt daran, dass die Software beim bereits genannten Creative Sound Blaster X3 unfassbar viele Bugs beinhaltet und Sound Blaster Connect absolut flüssig und fehlerfrei läuft.
Leider unterstützt der G6 keine Konfiguration über eine Smartphone-App (Sound Blaster Command).
Sound
Die Audioqualität des Creative Sound BlasterX G6 ist schlicht geil. Habt ihr den Equalizer angepasst bzw. ein vordefiniertes Profil gewählt, ist das Ergebnis top. Besonders bei leisen Passagen oder ganz ohne Ton rauschen die Kopfhörer bzw. Headsets nicht. Dieses Problem habe ich unter anderem beim G3 und X3 und leider bisher nicht lösen können.
Ein günstiges bzw. schlechtes Headset wird natürlich nicht plötzlich unfassbar gut, aber man holt in jedem Fall was raus. Nutzt ihr hingegen hochwertige(re) Kopfhörer bzw. Headsets, belohnt die externe Soundkarte eure Ohren um so mehr.
Usability
Wider meiner ersten Einschätzungen ist das kleine Rädchen einwandfrei nutzbar. Dessen mechanischer Widerstand ist genau so konzipiert, dass Änderungen leicht von der Hand gehen, aber versehentliche Anpassungen fast unmöglich sind.
Die Knöpfe an der Seite für den Scout Mode sowie SBX sind gut erreichbar und geben ein brauchbares Feedback bei angenehmem Druckpunkt. Auf der gleichen Seite ist auch der GAIN-Schalter.
Das Steuerungsrad auf der Vorderseite dient ebenfalls als Drücker und schaltet unter anderem auch in den „Mixer-Modus“, der mit dem letzten Update eingeflossen ist. Wir haben zwar in Windows weiterhin nur eine Soundquelle, aber eine angeschlossene Konsole unterstützt den Chat-Mix, damit das Squad im Voicechat besser verstanden werden kann.
Fazit
Top Hardware/Firmware, intuitive Software und eine einfache Bedienung machen einen guten DAC aus. All dies ist beim Creative Sound BlasterX G6 gegeben. Die Nutzung macht Spaß und geht buchstäblich leicht von der Hand. Die Unterstützung einer „Mobile-App“ wäre wirklich wünschenswert, aber in meinem Fall sitze ich in der Regel beim Zocken immer am Rechner. Für letzteren wünschte ich mir eine zweite Soundquelle unter Windows, um dort Chat- und Gamesound getrennt regeln zu können. Damit wäre der G6 perfekt und die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“.
Der Sound ist im Vergleich zu einigen anderen externen Soundkarten unter den Top-3 meiner persönlichen Wertung, wobei ich auch immer Kopfhörer sowie Headsets aus allen Preisklasse teste, um ein möglichst komplettes Bild zu bekommen.
Gefreut hat mich vor allem die Software, die funktioniert. Das klingt seltsam, aber das ist längst nicht bei allen Produkten so, selbst wenn sie schon länger am Markt sind.