Das EPOS B20 USB-Mikrofon unterstützt vier verschiedene Richtcharakteristika, schaut edel aus und wird durch die hauseigene Software “EPOS Gaming Suite” unterstützt und um einige Features erweitert. Wie sich das knapp 200€ teure Mikrofon schlägt und für wen es sich eignet, klären wir im Folgenden.
Wertig von vorne bis hinten
Bei der Verarbeitungsqualität eines EPOS-Produktes muss man sich normalerweise keine Sorgen machen. Das trifft auch auf das B20 zu. Es bietet edle Optik, top Verarbeitung und einen Tischständer, der stabil steht und auch unterschiedliche Positionen des Mikrofons zulässt.
Im Lieferumfang befinden sich neben dem B20 ein 2,9m (!) langes USB-C-Kabel, das genannte Tischstativ und der übliche Papierkram.
Der kleine schwarze “Stab” an der Seite des Mikros ist nicht abnehmbar, bietet aber einen Schraubverschluss zur Montage an einem Mikrofonarm und somit einer flexiblen Montage. Das Konzept gefällt mir persönlich ganz gut. Das USB-Kabel hätte ich mir mit einem Winkelstück gewünscht, denn bei Einsatz des Tischstatives konnte ich nicht immer den Winkel einstellen, den ich wollte, da das Kabel sonst zu stark abgeknickt wurde. Glücklicherweise hatte ich noch eines in meiner Schublade. Bei der Montage am Mikrofonarm tritt dieses Problemchen dann ohnehin nicht mehr auf.
Neben dem USB-Port befindet sich ein 3,5mm Klinkeanschluss für eure Kopfhörer. Die Vorderseite zieren der MUTE-Button sowie der Lautstärkeregler. Auf der Rückseite lassen sich die Richtcharakteristika sowie der Gain einstellen. Letztere Möglichkeit ist mein zweiter Kritikpunkt beim EPOS B20. Der Gain dreht endlos, sodass man als User gar nicht weiß, wo man sich ungefähr befindet. Das ist meiner Meinung nach ein Fehler im Konzept. Nutze ich nicht die EPOS Gaming Suite, bin ich verloren. Jene muss nämlich nicht zwingend zum Einsatz kommen, um das Mikrofon zu verwenden.
Anschließen und fertig
Sofern ihr nicht ohnehin schon EPOS Kunde seid und die Gaming Suite nutzt, ist diese auch nicht zwingend notwendig, auch wenn ihr so auf ein Feintuning eurer Hardware verzichtet. Grundsätzlich wird das B20 eingesteckt und ist in Sekunden einsatzbereit. Ob im Homeoffice oder zum Daddeln am Windows-PC oder Mac oder auch an der PlayStation 4 spielt dabei keine Rolle.
In den Windows-Einstellungen sollte man dann noch schauen, welche Abtastrate und Bittiefe gewählt ist. Außerdem habe ich den Mikrofonpegel zum Abhören des B20 auf 0 gestellt, da ich mich nicht permanent monitoren möchte. Zur Kontrolle ist das aber ein tolles Feature.
EPOS Gaming Suite
In der Software könnt ihr dann noch so einige Einstellungen tätigen, die eure Ausgabequalität nochmal deutlich anheben bzw. ungewollte Nebengeräusche herausfiltern. Persönlich verwende ich dazu OBS Studio, um die komplette Kontrolle in einer Software zu haben. Für den Test habe ich meine Settings mal in die Gaming Suite übernommen. Alle Features wie Noise Gate, Verstärkung, Geräuschunterdrückung und Filter funktionieren einwandfrei.
Sogar das Speichern von Profilen funktioniert mittlerweile einwandfrei, was bei meinem Test zum GSX 300 noch nicht der Fall war.
Die App selbst ist recht übersichtlich und selbsterklärend, sofern man die einzelnen Features überhaupt kennt bzw. weiß, auf welchen Frequenzen man Änderungen vornehmen möchte. Fehler oder Abstürze konnte ich keine feststellen, was mich bei EPOS besonders freut, da die Qualität der Software in 2020 noch nicht da war, wo die Hardware ist.
Fazit
Das EPOS B20 USB-Mikrofon ist ein sehr gutes Mikrofon mit wenigen Kritikpunkten. Der Gain-Regler dreht quasi endlos und man hat als User keinen Ansatzpunkt, wo man sich gerade befindet. Wird die EPOS Gaming Suite verwendet, besteht dieses Problem nicht. Das USB-Kabel ist mit 2,9m endlich mal lang genug, um nicht ein eigenes längeres verbauen zu müssen. Letztlich ist das bei mir dann doch geschehen, da ein gewinkeltes Kabel am Mikrofon nicht nur besser aussieht, sondern mir beim Aufstellwinkel auch nicht mehr im Weg ist.
Grundsätzlich hat EPOS mit seinem interessanten Tischstativ bzw. der Halterung insgesamt ein schickes und flexibles Design entworfen, was definitiv zu gefallen weiß.
Klanglich gibt es am B20 nichts auszusetzen. Ohne Filter und Nachbearbeitung klingt es bereits spitze. Hier hat EPOS einfach abgeliefert. Nehmt euch aber ein wenig Zeit, die Software zumindest grundlegend zu konfigurieren, um z.B. das Noise Gate in Betrieb zu nehmen. So lassen sich unnötige Nebengeräusche “filtern”, damit eure Zuschauer diese nicht hören müssen. Eine ungefilterte Aufnahme meiner Standardeinstellungen lade ich euch zum Anhören mal hier hoch:
In Summe schneidet das EPOS B20 USB-Mikrofon sehr gut ab. Neben dem 1a Klang ist es vielseitig einsetzbar, da die Richtcharakteristik anpassbar ist. Ob Stream, Interview oder Gruppenaufnahme, mit dem B20 seid ihr für alle Eventualitäten gewappnet.
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