Bei der EPOS | Sennheiser GSX 300 handelt es sich um eine externe Soundkarte für Gamer, die unter anderem 7.1 Surround Sound bietet. Ich durfte die spezielle Snow White Edition bereit einem Test unterziehen. Im Unboxing seht ihr nicht nur den Lieferumfang, sondern auch die Hardware selbst:
1a Verarbeitung
Die 160g leichte externe Soundkarte lässt seitens der Verarbeitung keine Angriffsfläche für Kritik. Lediglich die Platzierung der Ports auf der Rückseite ist für mich nach wie vor ein Rätsel. Die 3,5mm Klinke Anschlüsse sollten meiner Meinung nach vorne liegen, um dem User eine möglichst gute Zugänglichkeit zu gewährleisten.
Schade ist zudem, dass ein benötigtes Kabel zum Anschluss gängiger Headsets im TRRS Standard nicht beiliegt, sondern separat erworben werden muss. Im hauseigenen Shop erhaltet ihr das Zubehör aktuell gratis zur Bestellung, alle anderen müssen nochmal ein paar Euro ausgeben, um ihre Peripherie komplett nutzen zu können.
Top Sound ohne Software?
Die GSX 300 setzt voraus, dass ihr zur Nutzung die Gaming Suite installiert habt, wo alle Einstellungen vorgenommen werden können. Ohne diese habt ihr keinen 7.1 Surround-Sound und keinerlei Optionen zur Wahl der Presets.
Die externe Soundkarte funktioniert aber grundsätzlich auch ohne die Software. Sie wird von Windows erkannt, installiert und fehlerfrei bereitgestellt. Selbst in dieser Konstellation ist das Ergebnis, sprich die Klangqualität, bereits deutlich besser, als ohne.
Gaming Suite
Software muss intuitiv bedienbar, einfach zu verstehen und verlässlich sein. All diese Key-Features habe ich in der Gaming Suite von EPOS vermisst.
Einstellungen lassen sich teils schwer bis gar nicht identifizieren, da Buttons nicht klar hervorgehoben werden und eher wie Überschriften wirken. Da kommt man im ersten Moment gar nicht drauf, diese überhaupt anzuklicken.
Viel schlimmer als die Usability, über diese sehen wir mal kurz hinweg, ist die Tatsache, dass man im Equalizer keine Presets speichern kann. Also zumindest nicht seine eigenen. Habt ihr ein Preset zusammengestellt, das euch bzw. zu eurem Game passt, könnt ihr zwar speichern und einen Namen vergeben, aber beim nächsten Auswählen ist dieses nicht mehr so, wie es konfiguriert wurde. Die Software in Build 1.4.1.179, zu meinem Test war das die einzig verfügbare Version, kann schlicht keine Preset abspeichern, um diese später wieder zu verwenden.
Auf Nachfrage beim Support ist dieser Fehler wohl schon bekannt und wird bald gefixt. Meine Meldung dazu ist mittlerweile vier Wochen alt und es gab keinen Fix, keine Alpha, keine Beta, keine weitere Rückmeldung seitens des EPOS Supports, was sehr schade ist.
An dieser Stelle frage ich mich, wie so ein schwerwiegender Bug überhaupt in eine Releaseversion wandern konnte. Es handelt sich ja letztlich um eines der Hauptfeatures der Software in Kombination mit der GSX 300 Soundkarte.
Eine Soundquelle
Wer mit den Standard-Presets der Software auskommt kommt, braucht sich an den Problemen mit der Software Suite nicht weiter aufzuhalten.
Kommen wir also zu einem Kritikpunkt, der durchaus kaufentscheidend sein wird. Die GSX 300 bietet lediglich eine Soundquelle in Windows an. Ein Game-Chat-Mix ist folglich nicht möglich. Genau das möchte ich als Gamer doch eigentlich haben, besonders dann, wenn Videospiele gezockt werden, die klare Absprachen erfordern. Dadurch, dass der Chat aber nicht getrennt angepasst werden kann, ist dies leider nicht möglich.
Wem eine Quelle ausreicht, der kann diesen Kritikpunkt getrost überlesen und muss lediglich auf einen Fix für die Gaming Suite warten.
Klingt die Soundkarte denn jetzt gut?
Kurz gesagt: Ja! Die EPOS | Sennheiser GSX 300 bietet einen absoluten top Klang, der über die Möglichkeiten des Equalizers den eigenen Wünschen angepasst werden kann. Ob Mitten, Höhen oder Bässe, das Klangerlebnis mit der GSX 300 ist phänomenal, gute Kopfhörer bzw. Headsets vorausgesetzt. Ihr werdet natürlich keine 10€ Kopfhörer zu Klangwundern machen.
Fazit
Die EPOS | Sennheiser GSX 300 schaut schick aus, ist top verarbeitet und bietet extrem guten Klang. Wäre da nicht die verbuggte Software, könnte die externe Soundkarte mit Höchstnoten abschneiden. Ich werde den Test entsprechend aktualisieren, sobald eine neue Version inklusive Fix bereitgestellt wurde.
Für mich persönlich muss eine externe Soundkarte für Gamer zwei Audioquellen bereitstellen, um Chat- und Gamesound getrennt regeln zu können. Diese Ansicht muss aber längst nicht jeder Gamer haben. Von daher wiegt dieser Punkt für die finale Wertung nicht ganz so schwer.
Die Gaming Suite allerdings reißt das Gesamtergebnis deutlich nach unten. Zum einen sind die Usability und Übersicht ziemlich schlecht und zum anderen ist ein Bug in der Software, der seit mehr als vier Wochen bekannt ist, der mich das Main-Feature „Equalizer“ schlicht nicht nutzen lässt.
Aktuell kann man die EPOS | Sennheiser GSX 300 meiner Meinung nach nur bedingt empfehlen, obschon die Soundkarte sehr hohes Potential hat, ein „Preis-Leistungs-Knaller“ zu sein, denn das Ergebnis der Standard-EQ-Settings ist schon stattlich und macht Lust auf mehr. Der große Bruder von Sennheiser hatte im Test mit der Bestnote abgeschlossen. Für den hier getesteten Artikel komme ich noch auf ein „gut“, kann ihn aber aus genannten Gründen nicht uneingeschränkt empfehlen. Ich hoffe, die Note bald nach oben anpassen zu können.