Mit dem EPOS H6PRO bekommen wir das aktuelle Flaggschiff der Headset-Flotte von EPOS präsentiert. Es handelt sich zudem um eine weitere Neuauflage bzw. Weiterentwicklung eines Sennheiser Gaming-Headsets, nämlich des GSP 600, sofern man sich auf die geschlossene Bauweise bezieht. Neben der „Closed Acoustic-Variante“, also der geschlossenen Bauform, gibt es das H6PRO nämlich auch in der „Open Acoustic-Variante“, also einer offenen Bauweise, die somit das Sennheiser GSP 500 ablöst. Kurz zum Vergleich – ein offenes Headset bietet sich überall da an, wo man entweder nicht mit Hintergrund- bzw. Umgebungsgeräuschen konfrontiert wird, oder man einfach gerne seine Umgebung wahrnimmt. Dazu gehe ich im Test aber noch etwas detaillierter ein, also auf etwaige Vor- und Nachteile.
Lieferumfang:
- GSA 30 PC-Anschlusskabel
- GSA 30 Konsolen-Anschlusskabel
- 2x Abdeckung für Mikrofonsteckplatz
- Kurzanleitung
- Sicherheitshinweise
Design, Verarbeitung und Komfort
Das H6PRO fügt sich optisch der aktuellen Design-Linie von EPOS ein, also eher dezent-elegant, was ich immer noch von der Erscheinung her als sehr hochwertig und modern empfinde. Sennheiser hatte ja zuletzt beim GSP 670 und GSP 370 schon auf die sonst gerne vorkommenden farbigen Akzente verzichtet. Man bleibt sich dahingehend also treu und so bietet sich in diesem Bereich altbekanntes, was Bedeutendes wir, außer beim Metallbügel und ein paar Schrauben/Nieten kein Metall entdecken. Das hatten wir schon bei der H3-Reihe festgestellt, ist aber dann für ein Top-Modell noch verwunderlicher. Davon aber abgesehen muss man schon sagen, dass die Verarbeitungsqualität absolut hochwertig ist und wenn man es in ein positives Licht rücken möchte, eventuell auch dem Gesamtgewicht zugutekommt. Mit 322 Gramm bei der geschlossenen und 309 Gramm bei der offenen Variante, geht das H6PRO in dieser Headset-Kategorie durchaus noch als Leichtgewicht durch. EPOS gibt selbst auch an das man gegenüber den eingangs erwähnten Vorgänger-Modellen das Gewicht um fast 20 Prozent reduzieren konnte. Damit kommen wir dann nämlich auch direkt zum Tragekomfort, denn da spielt dieses ja auch eine „gewichtige“ Rolle. Auch bei der Polsterung des Kopfbügels macht das Headset eine gute Figur, das Kunstleder ist angenehm weich und bietet ausreichend Polsterung, gleiches gilt für die Ohrpolster. Dazu kommt das sich das H6PRO bei korrekter Justierung auch wirklich gut am Kopf sitz, auch wurde es nicht so schnell warm. Wer natürlich gar keinen Bock auf „heiße Ohren“ hat oder nicht zu doll schwitzen möchte, kann zur offenen Variante greifen, denn das ist einer der angeteaserten Vorteile dieser Bauweise – es kommt mehr Luft an die Ohren bzw. Daran vorbei. Das Mikrofon ist klapp- und abnehmbar, auch hier kommt eine Magnetvorrichtung zum Einsatz, wie es schon beim H3 Hybrid der Fall war. Auch entsprechende Abdeckungen liegen bei, damit man den Mikrofonanschluss nach Abnahme des selbigen verdecken kann. An der rechten Ohrmuschel befindet sich gewohnter Weise der Lautstärkeregler, in Form eines recht großen “Rades”, das jederzeit gut erreichbar und stufenlos zu bedienen ist.
Soundcheck
Es ist immer fein, wenn ein Headset von Werk aus schon überzeugt. Im Grunde entscheidet man sich ja nach bestimmten Kriterien für ein Headset, den Sound setze ich da einfach mal von der Wichtigkeit ganz hoch in der Liste der Prioritäten. Aber auch die Sounddesigner werden sich da intensiv mit beschäftigt haben und wollen ja in gewisser Weise eine „Philosophie“ vermitteln. Das H6PRO ist da definitiv als gelungen zu bezeichnen, denn aus dem Karton befreit (wobei die EPOS-Kartonagen ja schon ziemlich schick sind) erfüllt es mich direkt mit Freude. Die 42 mm-Treiber verfügen über eine tolle Dynamik, der Sound ist sehr hochauflösend und detailliert. Aber neben präzisen Höhen und Mitten kommen auch die tiefen Töne nicht zu kurz. Die Geräuschdämmung ist auch ordentlich und man hat hier bei korrektem Sitz eine gute Abschirmung.
Natürlich habe ich das Headset auf allen üblichen Plattformen getestet und auch ein wenig mit verschiedenen Soundkarten- und Verstärkern herumexperimentiert. Was man am Ende nutzt und wie man es einsetzt, bleibt jedem selber überlassen, da will ich gar nicht groß drauf eingehen. Fakt ist, das das EPOS H6PRO quasi jeden Spaß mitmacht. Ihr werdet das Klangbild nicht um 180 Grad drehen können, zumindest nicht ohne es vollkommen zu ruinieren, jedoch habt ihr hier Spielraum für ganz viel Feinjustierung auf die eigenen Bedürfnisse. Sowohl im kompetitiven Bereich, als auch für die Verwendung bei Entertainment (Story-Games, Filme, Musik) ist dieses Headset tadellos zu verwenden. Letztendlich kann ich aber auch nur sagen – nehmt es, wie es ist, es ist fein!
Mikrofon
Das Mikrofon bewegt sich ebenfalls auf einem recht hohen Niveau. Das von EPOS selbst ausgewiesene „ausgezeichnet“ (Marketing und Selbsteinschätzung und so) lasse ich mal so stehen. Ich habe keine wirklich bedeutenden Kritikpunkte gefunden, die dem entgegenstehen. Die eigene Stimme wird klar und deutlich übertragen und Nebengeräusche sehr gut herausgefiltert. Ob das Ganze jetzt für auch für Streaming-Aktivitäten recht, was oft gefragt wird, muss auch irgendwo an den eigenen Maßstäben gemessen werden. Der Streamer von Welt wird meiner Meinung nach wohl sein Equipment etwas anders zusammenstellen. Aber als ausgewiesenes Gaming-Headset muss man hier auch einfach mal ganz nüchtern feststellen – passt!
Fazit
So nun ist das EPOS H6PRO im Ziel angekommen und hat den Test gemeistert. Ich hoffe ich habe mit der einen oder anderen etwas kritisch klingenden Anmerkung nicht verwirrt. Das H6PRO ist ein wirklich gutes Headset, das eine überzeugende Gesamtperformance liefert. Klar hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle bei der Materialauswahl etwas anderes vorgestellt, oder viel mehr gewünscht. Es ist aber auch nicht so, das EPOS jetzt hierdurch besonders negativ hervorsticht, denn das ist auch bei vielen anderen Herstellern und zahlreichen Headsets so. Letztendlich ist die Verarbeitung wirklich gut und das Produkt macht einen wertigen Eindruck, alle in Ordnung soweit. Mit dem EPOS H6PRO bekommt man für eine UVP von 179,00€ ein gelungenes und flexibles Headset.
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